Salzburg. Viele denken bei der Stadt an Mozart, die Alpen oder auch an die leckere Sachertorte, wobei die ja eigentlich aus der Landeshauptstadt Wien kommt. Die wenigsten verbinden Salzburg allerdings mit Bier. Das wird sich, zumindest für dich, nach diesem Artikel ändern. Auf jeden Fall ist das mein Anspruch mit diesem Post. 😉
Anfang September war ich gemeinsam mit einer Gruppe anderer Blogger aus den verschiedensten Themenbereichen, wie Food, Reisen und Lifestyle zu Gast in Salzburg. Wir hatten so viel Spass an diesem Wochenende und deshalb möchte ich dir diese wunderbaren Menschen aka den Partybus nicht vorenthalten. 😉 Mit dabei waren Nina von reisehappen.de, Jessica von yummytravel.de, Maria von globalbrunch.com, Björn von herzfutter.net, Iris von sprinzeminze.com und Tina von lunchforone.de. Zu dieser Reise wurde ich von Tourismus Salzburg und dem Salzburg Magazin Fräulein Flora eingeladen. Von Freitag bis Sonntag drehte sich alles nur um eins. Bier.
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Da ich das flüssige Gold vor ein paar Jahren durch meinen Umzug nach Barcelona (ja, ich habe in Spanien meine Liebe zu Craft Beer entdeckt und nicht in Deutschland) lieben gelernt habe, war ich total begeistert und sagte sofort zu.
Es war mein erstes Mal in Salzburg und ich muss sicher noch einmal wiederkommen. Aber die bierige Seite der Stadt kenne ich nun schon einmal ganz gut.
Wusstest du, dass in Salzburg seit über 600 Jahren Bier gebraut wird und dass die Stadt als die Bierhauptstadt Österreichs gilt? Das kommt nicht von ungefähr, wie du gleich erfahren wirst. Im Folgenden findest du die besten Brauereien Salzburgs und Insidertipps für ein Wochenende in der Stadt an Salzach.
Eine einzigartige Führung durch die Bierkultur Salzburgs
Nach einem ersten Willkommensdrink im Pitterkeller, einem Biercocktail (mehr dazu weiter unten), begaben wir uns auf unsere erste Erkundungstour durch die Salzburger Biergeschichte. Unser Bierguide Martina Gyuroka, die uns mit sehr viel Witz und Charme, durch die verregnete Stadt lotste, erzählte uns eine Menge interessanter Anekdoten und Infos über das flüssige Gold.
Wenn du einmal in Salzburg bist, kann ich dir eine Führung mit Martina auf jeden Fall ans Herz legen.
Die besten Brauereien in Salzburg und Umgebung
Während dieses hopfigen Wochenendes besuchten wir einige der besten Brauereien, die Salzburg zu bieten hat. Im Folgenden habe ich dir alle einmal aufgeschrieben:
PitterKeller (mit Sky Bar)
Der PitterKeller war unsere erste Anlaufstelle an diesem Wochenende. Er gehört zu den ältesten Bierkellern der Stadt und bietet neben einer großen Bierauswahl auch ganz fancy Biercocktails und regionale Gerichte an. Ich habe mich für einen Aperol-Bier-Cocktail entschieden. Super lecker!
Anschließend ging es für uns auf die Dachterrasse des Gebäudes, die Imlauer Sky Bar. Von hier hat man nicht nur einen tollen Ausblick, sondern kann bei schönem Wetter (das uns leider nicht gegönnt war) auch sehr gut die Sonne mit einem kühlen Bier genießen.
Augustiner Bräu
Das Augustiner Bräustübl gibt es schon seit 1621. Unglaublich, oder? In der größten Biergaststätte Österreichs trinkt man das Bier aus Steinkrügen, die man sich selbst nimmt und vor dem Befüllen traditionell an einem Brunnen mit Wasser ausspült. Danach setzt man sich auf einen der 1.400 Sitzplätze und geniesst die Atmosphäre. Hier trifft man neben Einheimischen auf Menschen aus der ganzen Welt. Ein wirklich tolles Ambiente.
Ach ja, und natürlich gibt es auch deftiges Essen. So wie es sich eben in einer Bierstube gehört.
Die Weisse
Den ersten langen aber auch sehr spannenden Tag beenden wir mit einem Abendessen in der Weissen, Österreichs ältester Weissbierbrauerei (seit 1901). Ich bestelle hier “Die Weisse dunkel” und kann es nur empfehlen, wenn du es herb magst.
Das Ambiente im Restaurant ist urig und sehr gemütlich. Für mich gab es Pfannengemüse mit Röstzwiebeln (vegan). Meine Bloggerkollegen bestellten sich typische Speisen, wie Zwiebelrostbraten und Kasnocken.
Trumerei
Am Samstag ging es dann nach einem spannenden Morgen mit den schönsten Trachten des Heimatwerks (mehr dazu unten) zu einer Bierverkostung und zum Mittagessen in die Trumerei. Das war mein persönliches Highlight der Reise.
Die moderne Privatbrauerei bietet neben regelmässig wechselndem Craft Bier aus der ganzen Welt auch ihre Eigenkreationen an. Und die können sich wirklich sehen lassen. Wir durften einige von Ihnen probieren und bekamen dazu ein sehr leckeres Mittagsmenü mit drei Gängen serviert.
Die Trumerei bietet außerdem regelmäßig Raum für die unterschiedlichsten Events, wie zum Beispiel Pop-up Cooking, Jazz-Konzerte und natürlich Bierverkostungen.
Stiegl
Von einer der ersten Brauereien in Salzburg zu der größten Privatbrauerei in Österreich. Die lange Geschichte des Stiegl Biers ist sehr interessant und auch heute noch wird nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Mit einem Unterschied, jetzt werden in dem 18 Tonnen schweren Kessel über eine Million Hektoliter Bier gebraut.
Wir durften im Verkostungskeller der Stiegl-Brauerei eine Genussreise durch die Entstehung des Biers bei Stiegl machen und anschließend eine weitere Verkostung. Ja, es gab eine Menge Bier an diesem Wochenende. 😉 Der Verkostungskeller ist wirklich beeindruckend. Man läuft durch einen Gang mit hohen Wänden, die von den verschiedensten internationalen Craft Beers und natürlich Stiegl-Bier geziert sind. Ein wahres Bierparadies!
Abgerundet wurde der lustige und anschwipsende Abend mit einem Essen im Stiegl-Maschinenhaus. Auch hier gibt es für mich wieder gebackenes Gemüse (vegan). Du merkst vielleicht, dass es in den Brauereien noch etwas Spielraum für vegane Küche gibt. Das Gemüse war dennoch ausgezeichnet.
Bierausflug ins Raggei Bräu nach Anthering
Noch ein wenig müde vom spritzigen Vorabend, aber mit Vorfreude auf den Tag, geht es mit der Bahn ins etwas 20 Minuten entfernte Anthering. In der Gemeinde wohnen nur ca. 4.000 Menschen und es gibt nicht unbedingt viel zu sehen. Und genau hier hat sich eine der besten Brauereien im Salzburger Umland gegründet, das Raggei Bräu.
Ok, dieser Besuch war zusammen mit der Verkostung in der Trumerei mein Highlight. 🙂 Als Mitgründer und Gastgeber Johann Stadler uns stolz und mit Schottenrock bekleidet im Raggei Bräu begrüßt ist auch der letzte wach. Wir bekommen eine Führung durch die Traditionsbrauerei und erfahren wie das Bier hier gebraut wird. Anschließend geht’s wieder ans Eingemachte, denn wir schrecken auch morgens um 10 Uhr nicht vor einer Bierverkostung zurück. Mein persönlicher Favorit war das Kellerbier.
Wenn du etwas Zeit in Salzburg hast, empfehle ich dir einen Ausflug ins Raggei Bräu nach Anthering zu machen. Es lohnt sich fürs Bier, die Hausmannskost und für die idyllische Kulisse mit dem Haunsberg im Hintergrund.
Alle Jahre wieder – ein Spaziergang durch den Almkanal
Der Almkanal gilt bis heute als beeindruckendes Bauprojekt. Bereits 1142 wurde der Stollendurchschlag durch den Mönchsberg fertiggestellt. Damals benötigte man das Wasser von der anderen Seite (aus dem Raum Leopoldskron) für die Landwirtschaft.
Der Almkanal ist 370 m lang und nur 2,20 m hoch und 1,20 m breit. An manchen Stellen kann es aber wesentlich enger werden.
Jeden Herbst wird der Kanal für ca. 3 Wochen zugänglich für die Öffentlichkeit (“Almabkehr” wird das genannt) und man kann eine interessante Tour durch den Berg machen. Und genau das haben wir getan. Bewaffnet mit Gummistiefeln und Taschenlampen gingen wir auf Zeitreise in das alte Salzburg.
Ich bin normalerweise nicht der Typ, der Platzangst bekommt, aber ganz am Ende der Tour begann bei mir das Kopfkino und ich malte mir sämtliche Szenarien aus. Was, wenn jetzt der Damm bricht und das Wasser zurück in den Stollen fließt? Alles in einem war es aber eine tolle und vor allem einzigartige Erfahrung. Man erfährt viel über die Geschichte Salzburgs und natürlich über die Entstehung des Stollens.
Machen dir enge und dunkle Räume nichts aus, kann ich dir die Tour auf jeden Fall empfehlen.
Von Tradition und neuen Trachtentrends – das Heimatwerk
Entweder liebt man Trachten oder man kann sie nicht ausstehen. Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe, auch wenn ich aufgrund meiner Herkunft (Hamburg) lange gar nichts mit Dirndl und Co. am Hut hatte. Heute besitze ich selbst zwei Dirndl, einfach weil ich sie schön finde und mich einmal im Jahr gern in Schale werfe. Für mich ist es ein wenig wie verkleiden, muss ich zugeben. Trage ich ein schönes Dirndl, fühle ich mich ein bisschen wie eine Prinzessin.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als es hieß: “Heute geht’s ins Heimatwerk (1946) zur Trachten-Anprobe.”. Was mich am meisten fasziniert hat, sind die verschiedenen Formen und Farben, die es hier gibt. Da fällt einem die Wahl wirklich schwer. Im Heimatwerk findet man die schönsten und modernsten Dirndl und Lederhosen, aber auch traditionelle Kleider und Schnitte. Außerdem wird man von den sehr freundlichen Mitarbeitern bis ins kleinste Detail beraten.
Geschäftsführer Hans Köhl zeigt uns sogar ein traditionelles Dirndl aus dem Mittelalter. Als er in die Runde fragt, wer es einmal anprobieren mag, kann ich es mir nicht nehmen lassen. 🙂 Damals sahen die Dirndl noch ganz anders aus. Zunächst wirft man sich ein Unterkleid, das einem Kartoffelsack ähnelt und aus sehr dickem Stoff besteht, über. Es hat einen tiefen Ausschnitt und wird aber am Hals mit einem Band geschlossen. Darüber kommt die Schürze und dann noch eine Weste. Ganz schön warm.
Das Unterkleid, wie ich es nenne, wurde nur selten gewaschen und die Damen schliefen auch darin. Man wechselte es quasi nie. Wenn es zu dreckig wurde, drehte man es auf links. Ich bin froh in der heutigen Zeit geboren worden zu sein. 🙂 Interessant war es trotzdem.
Salzburg Unterkunftstipp – Eco-Suite Hotel
Übernachtet haben wir im Eco Suite Hotel direkt an der Salzach. Es wurde 2016 eröffnet und bereits mit dem “House of the future plus”-Award ausgezeichnet. Das nachhaltige Hotel produziert nach eigenen Angaben mehr Energie, als verbraucht wird, was mich sehr beeindruckt hat. Leider gibt es dafür aber am Frühstücksbuffet sehr wenig Optionen für Veganer und Vegetarier.
Disclaimer: Wie bereits oben erwähnt, wurde ich von Tourismus Salzburg und Fräulein Flora auf diese prickelnde Bierreise eingeladen. Vielen lieben Dank nochmal für das fantastische Wochenende! Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst, auch wenn etwas Alkohol im Spiel war. 😛