Afrika, Rest der Welt, Südafrika

Safari im Krüger Nationalpark – Erfahrungsbericht, Tipps & Must-Have’s

Safari im Krüeger Nationalpark

Um 4 Uhr morgens klingelt der Wecker und wider Erwarten sitzen Patrick (mein Freund) und ich sofort hellwach im Bett unseres Luxury Tends in der Cheetah Paw Eco Lodge. Diese befindet sich nur 40 Min. von den Eingangstoren des Krüger Nationalparks entfernt. Allein die Anfahrt mit unserem Mietwagen war ein kleines Abenteuer, denn dort sahen wir schon Giraffen und Zebras.

Cheetah Paw Eco Lodge_

Cheetah Paw Eco Lodge Krueger Nationalpark

Das letzte Mal als ich diese wunderschönen Tiere gesehen habe war als Kind im Zoo. Darüber, dass diese Meisterwerke der Natur nicht in Gefangenschaft gehören, müssen wir uns hier sicherlich nicht unterhalten. Ich nehme an, du siehst das genauso wie ich.

Zurück zu diesem magischen Tag. Schnell angezogen und mit Mückenspray eingesprüht geht’s an die Rezeption, an der schon eine unserer zwei Gastgeberinnen mit unseren Lunchpaketen wartet. Kurz darauf fährt unser Guide mit einem typischen Safari-Jeep vor. Oh man, wie aufregend!

Dick im Zwiebellook angezogen setzen wir uns in den leeren Jeep und wickeln uns in die bereitgestellten Fleecedecken ein. Morgens um 5 Uhr ist es auch noch im Busch sehr frisch. Dann geht es endlich los. Auf der Fahrt finden wir heraus, dass wir auf der 12-stündigen Safari durch den Krüger Nationalpark ganz allein sein werden. Aus irgendeinem sehr glücklichen Grund, haben an diesem Tag keine weiteren Gäste diese Tour gebucht. Wir freuen uns unglaublich darüber. Unsere erste Safari und dann auch noch ganz allein. 😀 Als uns dann vor dem Eingangstor des Naturparks auffällt, dass fast alle anderen Jeeps bis auf den letzten Sitzplatz besetzt sind, können Patrick und ich unser Glück kaum fassen.

Kurz darauf wird diese Freude von dem unglaublichen Gefühl abgelöst, das uns übermannt, als wir den ersten Elefanten in freier Wildbahn sehen. Als ich ca. 8 Jahre war, bin ich im Tierpark Hagenbeck in Hamburg mal auf einem Elefanten geritten. Das ist 20 Jahre her. Natürlich würde ich so etwas heute nicht mehr unterstützen, aber ich hatte auch vergessen, wie wunderschön und gross diese Tiere sind. Unglaublich beeindruckend. Mir blieb die Spucke weg.

Elefanten Krueger Nationalpark

Wie hypnotisiert starrten Partick und ich den Elefanten an, als wir auch schon weiterfuhren. Unser Guide hatte die Information bekommen, dass unweit von uns Löwen gesichtet wurden. Also nichts wie hin da! Auf dem Weg zu dem besagtem Ort, sprangen hier und da Impalas über den goldgelben Sandweg. Über uns kreisten Vögel, die man sonst immer nur aus Dokus und Kinderfilmen (“König der Löwen” zum Beispiel) kennt. Ich musste mir immer wieder bewusst machen, wo ich gerade bin und was gerade passiert, denn ich konnte es noch nicht begreifen.

So ging es die gesamten 12 Stunden. Bei jedem Stopp fällt Patrick und mir die Kinnlade herunter. Auch wenn wir einige Tiere, wie Giraffen, Impalas und Elefanten, öfter sehen, sind wir jedes Mal wieder beeindruckt. Diese wundervollen Tiere in Freiheit essen und laufen zu sehen, daran gewöhnt man sich glaub ich nie. Genau das frage ich auch unseren Guide. “Hast du nicht den schönsten Job der Welt? Jeden Tag glücklich-aufgeregte Menschen durch einen der berühmtesten Naturparks der Welt zu fahren und dabei die schönsten Geschöpfe unserer Erde beobachten zu können muss doch super sein.” Er lächelt mich an und sagt einfach nur “Ja, das stimmt.”

Impala Krueger Nationalpark

 

Selbstfahren vs. Safari mit Guide

Wie du oben schon lesen konntest, haben wir eine Safari mit Guide gemacht. Gebucht haben wir eine ganze Woche in nachhaltigen Unterkünften mit veganen/vegetarischen Speisen inklusive der Safari, unserem Mietwagen und Tipps für die Panorama-Route über den Reiseveranstakter Go’n Joy Africa.

Mir hat die Safari mit Guide sehr gut gefallen, weil du im Jeep vermutlich bessere Bilder machen kannst. Der Wagen hat keine Fenster und man sitzt etwas höher als im PKW. Dadurch hast du zusätzlich eine bessere Sicht auf die teilweise dicht bewachsene Landschaft.

Rappenantilope Krueger Nationalpark

Auf unserer Safari sind uns einige Selbstfahrer begegnet und ich wollte nicht mit ihnen tauschen. Ein Guide kennt sich nämlich sehr gut im Park aus und ist mit anderen Guides per Handy verbunden. Sie tauschen sich ständig aus und informieren sich gegenseitig darüber wo gerade Löwen, Leoparden und Elefantenfamilien gesichtet wurden. Somit sind die Chancen viel höher die verschiedensten Tiere zu sehen, wenn du eine Tour mit einem Guide buchst.

Fährst du selbst, ist es natürlich eine ganz andere Erfahrung. Sei aber bitte vorsichtig, denn hin und wieder kreuzen die Tiere die Fahrbahn und einige haben es faustdick hinter den Ohren. Die Büffel zum Beispiel. Sie greifen ohne Vorwarnung an, wenn Sie sich bedroht fühlen. Auch Elefanten sind nicht ganz ohne, wie wir auf unserer Tour gesehen haben. Wenn wir gemerkt haben, dass sich ein Tier unwohl gefühlt hat, sind wir sofort weitergefahren. Das kann ich dir auf jeden Fall auch empfehlen, wenn du selbst fahren möchtest. Immerhin sind wir ja zu Gast in ihrem Zuhause. Bueffel Krueger Nationalpark

Wie lang geht eine Safari?

Wie lang eine Safari dauert, hängt ganz von der Tour ab, für die du dich entscheidest. Einige gehen nur ein paar Stunden und andere, wie unsere, 12 Stunden. Ich wurde bei der Tourwahl von Patrick überzeugt, denn ich dachte anfangs, es wäre zu lang. Zum Glück habe ich mich darauf eingelassen, denn die Tour war eines der besten Erlebnisse meines Lebens. Einen ganzen Tag im Busch. Ein Traum!

Giraffe Krueger Nationalpark

Loewe Krueger Nationalapark

Nachtfahrt vs. Safari am Tag

Kurz und knapp: Beides ist total beeindruckend und auch komplett verschieden.

Wir haben eine Nachtfahrt im Guernsey Private Nature Reserve unweit unserer Unterkunft am selben Tag unserer Ankunft gemacht und waren begeistert, obwohl wir nicht so viele Tiere gesehen haben. Mit dem Jeep im Dunklen durch den Busch zu fahren ist auch so schon ein einmaliges Erlebnis. Der Sternenhimmel war atemberaubend und wir unterhielten uns sehr gut mit dem Ranger, der uns alle möglichen Geschichten über den Busch und seine Arbeit erzählte.

Die Safari am Tag war dann wieder ein ganz anderes Erlebnis und etwas aktiver, da wir sehr viele Tiere gesehen haben. Eigentlich alle und die Big Five, bis auf den Leoparden. 😉

Wenn du die Möglichkeit hast, mach am besten beides.

Safari Krueger Nationalpark

Vogel Krueger Nationalpark

Dann haben wir am letzten Tag noch eine Pirschwanderung durch das Guernsey Private Nature Reserve gemacht. Mit einem Ranger und einigen anderen Gästen spazierten wir durch den Busch. Das Ganze war nicht besonders spektakulär, aber dennoch interessant, bis wir auf eine Herde Büffel trafen. Wie du oben schon lesen konntest, sind diese Tiere unberechenbar und greifen ohne Vorwarnung an, wenn sie sich bedroht fühlen.

Mein Gott, ging mir die Pumpe in diesem Moment! Die Herde stand etwa 30 m von unserer Gruppe entfernt. Ein falscher Schritt oder eine hastige Bewegung hätte sie schon aufregen können. Aber wir blieben dicht als Gruppe zusammen und schlichen uns langsam aber sicher davon.

 

Must-have’s auf einer Safari im Krüger Nationalpark

Folgende Dinge solltest du auf jeden Fall mit auf Safari nehmen:

 

Reisepass

Ganz gleich ob du mit einem Guide auf Safari im Krüger Nationalpark gehst oder auf eigene Faust den Park erkundest, du musst dich jederzeit ausweisen können.

 

Mückenspray

Hier kann ich dir Nobite empfehlen. Aus Südafrika und Südamerika habe ich Dank des Sprays ingesamt nur fünf Mückenstiche als Souvenir mit nach Hause genommen. 😉

 

Helle Kleidung

Mücken lieben dunkle Kleidung und sie schrecken auch nicht davor zurück durch die Kleidung zu stechen. Deshalb, und weil die Tiere im Busch auf grelle, unnatürliche Farben aggressiv reagieren können, solltest du helle Kleidung tragen. Empfehlenswert sind beige, kaki, weiss und Pastellfarben im Allgemeinen.

Safari Krueger Nationalpark 2

Sonnencreme

Auch in der Nebensaison und wenn du das Gefühl hast, die Sonne scheint nicht stark, ein Muss.

 

Sonnenbrille

An dem Tag, an dem wir auf Safari waren, war es grösstenteils bewölkt, dennoch war eine Sonnenbrille super nützlich. Denn gerade an solchen Tagen kann das Licht mit der Zeit anstregend für die Augen werden. Erst recht, wenn du permanent auf der Suche nach Tieren bist.

 

Kopfbedeckung

Hier empfehle ich eine Cap, da ein Sonnenhut mit dem Fahrtwind (der Jeep ist an den Seiten offen) schnell vom Kopf wehen kann.

 

Warme Kleidung (Fleece o.ä.)

Die Tage im Krüger können sehr heiss werden, aber genauso kühlen die Temperaturen am Abend und nachts wieder ab. Besonders, wenn du deine Safari früh beginnst, empfehle ich dir deshalb dich warm einzupacken. Am besten eignet sich hier eine windabweisende Jacke mit Kaputze oder eine Fleecejacke.

Safari Krueger Nationalpark3

Fernglass

Oft sind die Tiere weiter entfernt und versteckt hinter einem Baum oder Busch. Deshalb solltest du auf jeden Fall ein Fernglass dabei haben. Es ist kein Muss, aber wertet das Erlebnis nochmal um einiges auf.

 

Gute Kamera mit Weitwinkelobjetiv

Wenn du eine solche Kamera nicht besitzt und auch nicht weisst, wie du damit umgehen musst, wähle lieber eine Kamera mit der du vertraut bist, denn oft muss es auf einer Safari schnell gehen.

Hast du aber die Möglichkeit eine gute Kamera, mit der du nah an die Tiere ranzoomen kannst, mitzunehmen, dann empfehle ich dir das auf jeden Fall zu tun. Patrick und ich haben uns dieses Mal aufgeteilt.

Ich habe Videos und weiterentfernte Fotos mit meiner Panasonic Lumix DC-GX800 gemacht und er mit unserer alten
Canon EOS 500D mit dem Canon EF 75-300mm Objektiv. So konnten wir die Tiere aus den verschiedensten Perspektiven fotografieren. Das Sichten der Fotos am Abend hat so doppelt so viel Spass gemacht. 🙂

 

Ausreichend Wasser

An den Eingängen zum Park kannst du Wasser kaufen. Vereinzelt gibt es auch Inseln im Park, wo du Restaurants und Shops findest (Toiletten gibt an diesen Plätzen auch.). Allerdings empfehle ich dir schon im Voraus Wasser einzupacken.

 

Snacks

Für den Hunger zwischendurch immer eine gute Idee.

 

Malaria Tabletten

Der Krüger Nationalpark gehört zu den Malaria gefährdeten Bereichen und deshalb haben wir uns von einem Tropenarzt beraten lassen. Letztendlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, Malaria Tabletten zu nehmen (jeden Tag eine ab einen Tag vor Ankunft und 7 Tage nach Abreise).

Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einer Malaria Mücke gestochen wird soll wohl sehr gering sein, doch das Risiko wollte ich nicht eingehen. Patrick hat die Tabletten deshalb nicht die vollen 7 Tage nach Abreise genommen. Wie und ob er die Tabletten nimmt muss eben jeder für sich entscheiden.

Elefant Krueger Nationalpark

Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle noch einmal erwähnen was für ein unfassbar tolles Erlebnis die Zeit im Krüger Nationalpark war. Auch noch jetzt, einige Monate später, zehre ich von den Begegnungen mit den Tieren und auch den wunderbaren Menschen, wie unserem Guide oder den beiden Besitzerinnen der Cheetah Paw Eco Lodge.

Wenn du die Möglichkeit hast eine Safari zu machen kann ich dir den Krüger Nationalpark auf jeden Fall empfehlen. Interessierst du dich für eine vegane Reise nach Südafrika, möchte ich dir den Reiseveranstalter Go’n Joy Africa ans Herz legen. Unsere Ansprechpartnerin Jenny war uns eine grosse Hilfe bei der Planung und jeder Zeit für uns erreichbar.

 

Disclaimer: Go’n Joy Africa ist uns im Preis etwas entgegen gekommen. Den Grossteil haben wir aus eigener Tasche bezahlt. Vielen Dank nochmal für die tolle Orga!

Warst du schon einmal auf einer Safari? Wenn ja, wo? Wie hat es dir gefallen?