Gestern Morgen klingelte mein Wecker ungewöhnlich früh. Dieser Tag sollte ganz im Zeichen der beliebtesten Süßigkeit der Welt stehen, der Schokolade.
Also, hieß es rauf auf’s Fahrrad und los in Richting Museo de la Xocolata (Museum der Schokolade) hier in Barcelona.
Pünktlich um 10 Uhr erschien Jordi, unser Guide, für die Schokoladen und Cava Tour. Unser erster Stopp war dann auch direkt das Schokoladenmuseum.
Super cool fand ich schon mal, dass man als Eintrittsticket eine Schokoladentafel bekommt auf deren Rückseite sich ein QR-Code befindet und man nur mit diesem ins Museum darf.
Das Museum ist relativ klein, aber es gibt eine Menge Schokoladenfiguren, wie zum Beispiel berühmte Bauwerke von Gaudi, eine Statue von Lionel Messi, Ausschnitte aus berühmten Comics und andere beeindruckende Skulpturen. Und alles ist aus reinster Schokolade. Mhhh…
Direkt am Eingang erzählt uns Jordi von der Herkunft der Schokolade. Er zückt eine kleine Golddose und gibt uns jedem eine Kostprobe von unbearbeiteter Schokolade. Kein Zucker. Keine Zusatzstoffe. Nur Schokolade. Sie ist bitter, herb und für mich morgens um 10 Uhr war es der Wachmacher schlechthin. Spannend, aber ich bevorzuge die kommerzielle Variante. Diese sollten wir später in verschiedenen kleinen Shops in Barcelona noch probieren dürfen.
Nur ging es daran mehr über die Herkunft der Schokolade und ihrer Geschichte in Barcelona zu erfahren.
Einer Legende nach hat die Schokoladenpflanze ihren Ursprung in Mexiko. Woher sie genau kommt weiss man nicht.
Es heißt, dass ein Prinz von dem Stamm der Olmeken vor etwa 3000 Jahren in den Krieg zog. Er bewahrte ein Geheimnis, dass er seiner Geliebten erzählte. Um sicher zu gehen, dass er im Falle des Falles das Geheimnis nicht mit ins Grab nehmen würde. Die Frau schwieg. Eines Tages wurde sie von Feinden entführt. Sie folterten sie, um sie dazu zubringen das Geheimnis preiszugeben. Sie weigerte sich bis zu ihrem Tod.
Ihr Blut sickerte in die Erde und an dieser Stelle wuchs ein Schockoladenbaum. So stark wie ihre Tugend, die Früchte rot wie ihr Blut und so bitter wie das Leid der Prinzessin.
Noch heute gelten die Maya als “Beschützer” der Schokoladenfrucht.
Damals wurde diese allerdings noch etwas anders konzumiert, als heute. Sie wurde heiss getrunken und scharf (mit Chilischoten) getrunken.
Barcelona und die Schokolade
Bereits 1510 kam die Schokolade in Form von Kakaobohnen nach Europa und zwar nach Barcelona. Kolumbus brachte das braune Gold an den Königshof. Dort wusste aber keiner etwas damit anzufangen und so sollte es auch einige Jahre bleiben.
Erst Mitte des 18. Jahrhunderts folgte der Schokolade dann auch ihr Rezept und es entstanden die ersten Schokoladenmanufakturen, Schokoladenläden und das Abenteuer begann. Danach erfuhr die süßeste Versuchung seitdem… einen großen Hype und es wurden Torten, Pralinen und süße Getränke hergestellt.
Seitdem ist die Schokolade aus der spanischen Kultur nicht mehr wegzudenken. Was wären die spanischen Churros denn bitte ohne den dickflüssigen, süßen Dipp? Daher rührt wahrscheinlich auch das spanische Sprichwort “A los españoles les gustan las cosas claras y el chocolate espeso.” (Für die Spanier müssen die Dinge klar sein, aber die Schokolade dick).
So ein Frühstück möchte ich jetzt bitte jeden Sonntag
In den Räumen des Museums riecht es unglaublich lecker nach Schokolade und so zogen wir weiter. Durch den Stadtteil Born ging es zu unserer ersten Kostprobe im Geschäft Bubó. Nachdem wir alle gefühlt drei Stunden überlegt hatten, welches Desert wir denn jetzt wählen sollten, gab es zu unserem außergewöhlichen Frühstück auch noch Cava. Ich entschied mich für eine Minitorte mit dunkler Schokolade aus Venezuela.
Es war ungefähr das beste Dessert, das ich in meinem Leben gegessen habe! Ungelogen! 😉
Schwelgend in den Erinnerungenan meinen neuen Lieblingsladen ging es weiter zu unserem nächsten Stopp, Olimar. Dieses Geschäft verkauft ausschließlich Produkte katalanischen Ursprungs. Von Olivenöl, bis Wein, über Kosmitik hat der Laden einiges zu bieten. Und es gibt eben auch Schokolade und einen unglaublich leckeren Wein. Serviert wird alles von einer sehr liebenswerten älteren Dame. Mein Top waren mit Abstand die mit Schokolade gefüllten Feigen! Der reine Wahnsinn!
Wenn immer ihr in Barcelona seid, geht die Straße des Palau de la Música Catalana nur ein Stückchen höher und ihr findet den Shop zu eurer Rechten.
Hier findet ihr bestimmt das passende Mitbringsel für zu Hause. Falls ihr es nicht auf dem Heimweg vernascht.
Nach gefühlten drei Kilos mehr auf den Rippen ging es zu der dritten und letzten Verkostung, ins Escribà. In dieser Konditorei, gibt es eine tolle Auswahl an verschiedenen Leckereien. Es werden sogar personalisierte Torten hergestellt und Pralinen. Extrawünsche sind kein Problem.
Abschließend kann ich sagen, dass ich glaub ich noch nie so viel Schokolade auf einmal gegessen habe wie heute (ganz große Lüge!). Mit Sicherheit habe ich Schokolade aber noch nie so genossen, wie gestern und auch selten in so vielen verschiedenen Varianten.
Ein Hoch auf die Schokolade!
Disclaimer: Ich wurde von Tapas Tours Barcelona zu dieser sündigen Tour eingeladen. Vielen herzlichen Dank dafür! Meine Meinung bleibt davon dennoch komplett unberührt, was mir dieses Mal auch überhaupt nicht schwer gefallen ist.
3 thoughts on “Pure Sünde! Schokoladen-Tour durch Barcelona”
Ein sehr gelungener Bericht!
Danke Dirk 🙂
Oh, das ist ja mal cool! Und etwas, was nicht unbedingt im Resieführer steht 😉
Lieben Gruß, Anna